Baugruppe „Hoch5“

Gemeinschaftliches Wohnen als urbane Antwort

Angesichts steigender Wohnkosten und zunehmender Bodenspekulation entwickeln sich Baugruppenprojekte zur wichtigen Alternative für selbstbestimmtes Wohnen. Gerade junge Familien suchen Wege, der hochpreisigen Immobilienwirtschaft eigenverantwortliche Lösungen entgegenzusetzen – oft mitten in gewachsenen Stadtstrukturen.
Das Baugruppenprojekt „Hoch 5“ in der Cottbuser Karlstraße exemplifiziert diesen Ansatz der gemeinschaftlichen Raumgestaltung. Als Projektentwickler konnte ich das Grundstück aus einer Zwangsversteigerung akquirieren – eine Chance, die den Grundstein für dieses besondere Vorhaben legte. Die Mitstreiter fanden sich schnell im engen Freundeskreis, was einen vertrauensvollen und unkomplizierten Planungsprozess ermöglichte. Dieser emotionale Weg vom ersten Konzept zur Realisierung wurde intensiv auf der Website www.hoch5baugruppe.de dokumentiert und begleitet.
Für sechs Familien entstand ein energetisch zeitgemäßes Wohngebäude, das eine städtebaulich sensible Antwort auf den heterogenen Kontext entwickelt. Der viergeschossige Zweispänner schließt eine Baulücke zwischen zwei Gründerzeithäusern und stärkt damit das ursprüngliche Erscheinungsbild der Blockrandbebauung.
Durch bewusste Rückstaffelung gelingt es dem Neubau, der benachbarten zweigeschossigen Gründerzeitvilla städtebaulich Rechnung zu tragen. Das Tragwerkskonzept folgt konsequent dem Prinzip maximaler Flexibilität: Nur zwei zentrale Stützen und die umgebenden Außenwände übernehmen die statische Funktion. Diese Reduktion auf das konstruktiv Notwendige ermöglicht es jeder Familie, ihre individuellen Lebens(t)räume frei zu gestalten.
So entsteht zeitgemäße Architektur, die gemeinschaftliche Planungsideale mit individueller Wohnqualität verbindet – ein lebendiges Beispiel für alternative Wohnformen in der wachsenden Stadt.

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